Asanas
Der Iyengar Yoga-Unterricht ist strukturiert und methodisch aufgebaut. Er holt Anfänger dort ab, wo sie stehen, und gibt Fortgeschrittenen die Möglichkeit, detaillierter und intensiver zu üben. Hilfsmittel, wie Blöcke, Decken und Gurte helfen dabei die Asanas korrekt ausführen zu können.
Die Asanas, die Körperübungen, werden in folgende Kategorien eingeteilt:
- Standhaltungen
- Vorwärtsstreckungen
- Drehhaltungen
- Rückwärtsstreckungen
- Umkehrhaltungen
Je nach Fokus der Stunde steht eine Kategorie mehr im Vordergrund. Standhaltung, Umkehrhaltungen und die Endentspannung (Savasana) gehören zum festen Bestandteil jeder Stunde.
Standhaltungen
Im Alltag achten wir nicht darauf, wie wir stehen. Die unbewussten Haltungsmuster können zu Rückenschmerzen und Fehlhaltungen führen. Standhaltungen stärken nicht nur die Beinmuskulatur, sondern entlasten, durch richtiges Stehen, auch die Wirbelsäule.
Tadasana ist die Ausgangshaltung für alle stehenden Asanas.
In der Baumhaltung, Vrksasana, wird das Gleichgewicht trainiert.
Das Dreieck, Trikonasana, stärkt die Beine, sorgt für Beweglichkeit in der Hüfte und öffnet den Brustkorb.
Vorwärtsstreckungen
Dabei wird nicht nur die Rückseite der Beine gedehnt, sondern die gesamte Rückseite – von den Fersen bis zum Rücken. Dieser Bereich ist aufgrund von langem Sitzen oft stark verkürzt. (Versuche, mit gestreckten Beinen die Zehen zu berühren). Vorwärtsbeugen wirken beruhigend, und dehnen die gesamte Rückseite des Körpers.
Die intensive Dehnung der Flanken konkav, Parsvottanasana konkav, dehnt die Beinrückseite, streckt die Wirbelsäule und massiert die Bauchorgane.
Die Streckung des Westens (Rückens) konkav, Paschimottanasana konkav. In der Endhaltung berührt die Stirn das Schienbein.
Drehhaltungen
In den gedrehten Asanas drehen wir uns um die eigene Achse. Drehstellungen können in stehenden oder sitzenden Asanas vorkommen. Die inneren Organe werden „massiert“, die Verdauung angeregt, die Wirbelsäule bleibt elastisch.
Das gedrehte Dreieck, Parivrtta Trikonasana, ist ein gedrehte Standhaltung.
Rückwärtsstreckungen
Nach vorne gebeugt den Kopf gesenkt und ein runder Rücken ist für viele die Standardhaltung – am Computer oder am Smartphone. Ein verspannter Nacken und Rückenschmerzen sind die Folge. Rückwärtsstreckungen öffnen den Brustkorb, sind wohltuend für Herz und Lunge.
Die Heuschrecke, Salambasana, fördert die Verdauung und stärkt die Rückenmuskulatur.
Das Kamel, Ustrasana, hilft gegen Rundrücken und nach vorne fallenden Schultern.
Der Bogen, Dhanurasana, dehnt die gesamte Wirbelsäule und bringt Beweglichkeit.
Umkehrhaltungen
Hierbei ist der Kopf tiefer als das Herz. Diese werden gegen Ende der Stunde geübt. Zuerst wird Kopfstand geübt, darauf folgt der Schulterstand. Kopfstand und Schulterstand sind König und Königin der Asanas. Umkehrhaltungen haben zahlreiche positive Effekte. Sie beruhigen unter anderem das Nervensystem und können für hormonelles Gleichgewicht sorgen. Anfänger werden nach ca. einem Jahr an diese Haltungen herangeführt.
Sirsasana – klassisch. Zu Beginn wird der Kopfstand gegen die Wand geübt.
Bei Nackenproblemen kann der Kopfstand dank zahlreiche Variationen trotzdem ausgeübt werden.
Der Schulterstand wird grundsätzlich mit einer Unterlage praktiziert.
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Iyengar beschreibt in seinem Buch „Licht auf Yoga“ insgesamt 200 Asanas. Aufgrund der Bilder und detaillierten Anweisungen wird dieses Buch auch die „Bibel des Yogas“ genannt.